Im Norden des heutigen Ortskernes, weithin aus Richtung Oelde und Beckum sichtbar, steht die katholische Kirche St.-Nikolaus. Es ist der vierte bekannte Kirchenbau des Dorfes (1958 konsekriert). Die Kirche ist ein Klinkerbau, dessen Dachkonstruktion aus Betonfertigteilen besteht. Beim Außenbild stehen das in hellen Farben gehaltene Hauptportal mit den seitlichen Wabensteinen, die Zwischenstützen der Nordfenster und die Gesimse in farblichem Kontrast zu dem rötlichen Backsteinmauerwerk. Auch der Innenraum und die große Konche, deren steiler Parabelbogen den Raum größer erscheinen lässt, sind mit Backstein verblendet. Zu dem rötlichen Farbton stehen das Dach mit den hellen Pressspanplatten und breiten braunen Deckleisten, die hellen Fensterpfeiler und Betonbalken sowie der gesamte Fußboden und Altarraum in farblichem Kontrast.
Zu den wertvollen Einrichtungsgegenständen zählen eine beachtenswerte barocke Pieta, eine moderne Altarstele, ein moderner Ambo sowie ein romanisches Kruzifix. Das Bemerkenswerteste an diesem Kruzifix sind sie romanischen Königsschuhe, mit denen die Füße des Gekreuzigten bekleidet sind. Die aus Kupfer getriebenen Schuhe von zinnoberroter Grundfarbe sind mit feuervergoldeten Borden und romanischen Rosetten verziert. Dieses Triumphkreuz ist ein „Reliquienkreuz“, weil es im Mittelalter neben der konsekrierten Hostie (in der zylindrischen Öffnung des Hauptes) zwei sogenannte Herrenreliquien enthielt: Die Brustreliquie war eine Partikel des hl. Kreuzes. Sie lag sichtbar unter einem Bergkristall. Das große Reliquiensepulcrum auf der Rückseite des Korpus barg ursprünglich vermutlich einen Stein aus Jesu Grab.
Bei diesem Diestedder Kruzifixus handelt es sich um eine ikonologisch sehr interessante Darstellung: Der aus Eichenholz geschnitzte 1,27 m hohe Korpus steht aufrecht in Orantenhaltung mit ausgebreiteten Armen auf dem Suppedaneum (Fußstütze). Das jugendliche Antlitz ist hoch erhoben und zeigt das Bild des Triumphators über den Tod. Das in der Mitte gescheitelte Haupthaar fällt leicht geschwungen auf den Rücken herab. Ein schwacher Bart rahmt das Antlitz mit den großen offenen Augen, der edlen Nase und dem Mund mit den entspannt lächelnden Zügen.
Der Oberkörper enthielt, wie schon erwähnt, die Kreuzreliquie. Die Vertiefung, in der der Reliquienbehälter befestigt war, ist deutlich zu erkennen. Der Lendenschurz war im Wulst des oberen Teiles mit sieben Edelsteinen verziert. Deutlich erkennbar auch hier noch die oben bzw. runden Vertiefungen, in denen die Edelsteinfassungen lagen. Dem Korpus fehlt die Stichwunde, die Füße waren nie genagelt.
Das Bemerkenswerteste des Kreuzes jedoch sind die Königsschuhe, mit denen die Füße des Gekreuzigten beschuht sind. Die aus Kupfer getriebenen Schuhe von zinnoberroter Grundfarbe sind mit feuervergoldeten Borden und romanischen Rosetten verziert.
Ein weiteres großartiges Kunstwerk ist das aus Lindenholz geschnitzte etwa 1,10 m hohe barocke Vesperbild (Pietà), das um 1700 entstanden ist: Maria, dem Empfinden des Barock entsprechend ganz Dame, sitzt unbewegt auf einer Mauer und hält gleichsam zeigend den geliebten toten Sohn auf dem Schoß. Voll Trauer hat sie das Antlitz zum Himmel erhoben.
Seit 1989 zieren auch moderne Kunstwerke den Altarraum, und zwar eine Tabernakelstele und ein Ambo (beide Bronze). Sie sind wie auch das Ewige Licht und das rechts in der Konche stehende Reliquiar Werke von Werner Klenk (Oelde-Sünninghausen).